Ein Waldspaziergang durch die Königsheide
Mit fröhlicher Ausstrahlung und fundiertem Wissen führte der sympathische Wildnispädagoge Christoph unsere kleine Gruppe durch den Wald. Zwei Damen, die mit ihrem Hund unterwegs waren, schlossen sich spontan an und machten begeistert mit.
Gemeinsam erkundeten wir die Königsheide und entdeckten die beeindruckenden Geheimnisse der Natur, die Christoph lebendig beschrieb und auch das Wissen der Gruppe geschickt einband.
Wir sahen Spuren des Schwarzspechts, der auf Nahrungssuche die harte Eichenrinde bearbeitet hatte, und betrachteten Bruthöhlen verschiedener Insekten in liegendem Totholz – ein faszinierendes Beispiel für die Bedeutung von Totholz als Lebensraum. Christoph zeigte uns unter anderem den Eingang zu einem Fuchsbau und eine Dachslatrine, die Dachse über lange Zeiträume verwenden.
Zwischendurch lauschten wir den heimischen (Raub-)Vögeln und bestaunten eine Kranichformation auf dem Weg in den Süden.
Es war ein inspirierender Spaziergang voller Naturwunder, der bei allen Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck hinterließ!
Und weil es soo viel zu entdecken und zu lernen gab, gibt es hier von Christoph noch tolle Erklärungen zu den u.s. Fotos:
P1080778: Specht hat auf Nahrungssuche die Rinde bearbeitet aufgrund der Höhe und der deutlichen Spur an der harten Eichenrinde evtl.. Schwarzspecht.
P108078: Liegender Totholzstamm mit Spechthöhlen (Buntspecht)
P1080786: Liegender Totholzstamm mit Bruthöhlen verschiedener Insekten. hier sehen wir wie wichtig Totholz als Lebensraum und damit als teil im Netz des Lebens ist.
P1080799: Stehende Kiefer mit Spechthöhlen (auf dem Foto würde ich sagen Buntspecht dessen Höhle ist eher rund während die des Schwarzspecht eher hochoval und deutlich größer ist)
P1080805: Fuchslosung, auf Baumstamm als Reviermarkierung platziert.
P1080807: Dachslatrine, Dachse legen meist in baunähe Latrinen an die sie über länge Zeiträume nutzen können und die auf bis zu mehrere m2 anwachsen können. Der Dachskot ist oft amorph wenn er viele Regenwürmer frisst und unterschiedlich da der Dachs ein Allesfresser ist.
P1080813: Eine Galle der Gemeinen Eichengallwespe: Durch einen Stoff der bei der Eiablage abgegeben wird entsteht diese Wucherung an dem Blatt. Sie dient als Behausung und Nahrung für die Larve. Meist ist die Gallbildung nicht schädlich für die Pflanze! Es gibt über 15000 Lebewesen die Gallbildung hervorrufen können.
P1080818: Eventuell ein Kobel, das Nest eines Eichhörnchens. Die Position ist normalerweise in Stammnähe oder in stabilen Astgabeln. Dennoch könnte es sein da uns nichts was auf eine andere Ursache hindeutet aufgefallen ist.
P1080822: Der Eingang zu einem Fuchsbau. Neben den Trittsiegeln gibt es weitere Hinweise auf die Nutzung des Fuchses. Während es sein könnte, dass der Bau von einem Dachs gegraben wurde. Dafür spricht der Fächerförmige Auswurf und das Querovale Eingangsloch. Interessant ist, das fehlen von Beuteresten, das weist darauf hin, dass der Bau zu dieser Zeit nur sporadisch aufgesucht wird. – Nach meinem Wissen wird der Fuchsnbau vor allem zur Jungenaufzucht dauerhaft genutzt.